Experten aus der Praxis

Stephan Schulz im Gespräch

Stephan Schulz, 3d Fotografie

Stephan Schulz, Jahrgang 1974, wird in der Vortragsszene auch gerne mit einem leichten Augenzwinkern „3D-Schulz“ genannt. Der Dresdener entdeckte die 3D-Fotografie bereits in den frühen neunziger Jahren für sich – heute besetzt er mit seinen technisch aufwendigen Vorträgen eine Nische in der deutschsprachigen AV-Szene. Im Gegensatz zu herkömmlichen zweidimensionalen AV-Schauen lassen sich hier zwar weniger Überblendeffekte rea­li­sieren, doch „gerade das ­3D-Erlebnis macht diese Reduzierung auf jeden Fall wett“, sagt Stephan Schulz. www.schulz-3d.de

Stephan Schulz

Stephan Schulz berichtet im Gespräch, wie seine Leidenschaft für die 3D-Fotografie bereits während seiner Jugend 1989 geweckt wurde, welche Schwierigkeiten und Herausforderungen die Arbeit mit 3D-Kameras und 3D-Fotomaterial mit sich bringt und was die Zuschauer an seinen besonderen Shows fasziniert.

Was fasziniert dich besonders an der dreidimensionalen Fotografie und Projektion?

Stephan Schulz: Der 3D-Effekt. Schon als Kind bewunderte ich in einem Stereo-Diabetrachter die 3D-Bilder von kletternden Teddybären und konnte mich stundenlang in diese plastischen Landschaften vertiefen. Die Bilder waren damals in Pappkar­tons eingerahmt und wurden durch den Betrachter geschoben. Den wirklichen Startschuss gab es dann aber 1989 mit einem Besuch im Technischen Museum in Dresden. Dort waren Hologramme und 3D-Fotografien ausgestellt, und als ich den Museumsführer fragte, wie denn solche Aufnahmen selbst hergestellt werden, war meine Leidenschaft endgültig geweckt. Für mich war dieses faszinierende visuelle Erlebnis der Grund, mit dem Fotografieren anzufangen. Ich habe in meinem ganzen Leben nur ganz wenige 2D-Bilder fotografiert.
In Stereobildern sieht man einfach viel mehr Details – es ist so, als wäre man selbst dabei und mittendrin. Und mit Spezialdisziplinen wie Makro- oder erst recht der Großbasis-Stereofotografie werden auf einmal Dinge sichtbar, die mit bloßem Auge gar nicht wahrnehmbar sind. Wenn diese Bilder dann ­später auf der großen Leinwand projiziert werden und selbst heute, im Zeitalter von 3D-Kino, von den Zuschauern immer noch genauso ein „Ah“ und „Oh“ kommt, wenn der Haifisch aus der Leinwand mitten in den Saal schwebt, dann bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich andere Menschen damit begeistern kann. Ein Zuschauer sagte einmal nach einem Vortrag: „Nur noch 3D – sonst ist es schade um den Film.“ Das zeigt, wie leicht man Menschen mit einer guten Stereoprojektion begeistern kann. Die meisten Fragen der Zuschauer beziehen sich anschließend auf die 3D-Fotografie – weniger auf das Vortragsthema. …

>> Das vollständige Interview können Sie im Buch auf Seite 151 nachlesen.